Rezension „Atemlos – Beim Sterben ist jeder allein“ von Michael Vieten

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Atemlos – Beim Sterben ist jeder allein

Erschienen als Taschenbuch/e-Book

261 Seiten

Reihenfolge 1. Band

ISBN: 9781482616286

Erschienen als Self Publisher – hier geht es zur Autorenseite

Erhalten als Rezensionsexemplar

 

Inhalt

Anselm Jünger lebt zurückgezogen. Er ist freundlich, unscheinbar und still. Der chronische Asthmatiker führt ein unauffälliges Leben. Von Kollegen und Nachbarn gleichsam geschätzt. Er sitzt gerne alleine in der Kirche, ist höflich, überaus höflich und zurückhaltend. Wer ihn bemerkt, empfindet so etwas wie Sympathie für ihn. Doch tief in ihm lauert eine tödliche Gefahr. Seine überaus niedrige Reizschwelle kombiniert mit der unterentwickelten Fähigkeit zur Konfliktbewältigung. Anselm Jünger ist ein psychopathischer Mörder. Intelligent, pragmatisch, eiskalt. Wer ihn kränkt, unhöflich oder unaufmerksam ist oder ihn zurückweist oder einfach nur sein grundsätzliches Missfallen auslöst, schwebt in größter Gefahr. Allein die Prostituierte Anna Nowak hat Zugang zu diesem überaus verschlossenen Menschen und gefährlichen Psychopathen.

Auf dem Schreibtisch der Mordkommission Trier liegen die Akten von vier Fällen. Die einzige Gemeinsamkeit ist, alle Opfer starben durch Ersticken, und es lässt sich weder ein Motiv noch ein Verdächtiger ermitteln. Der aus gesundheitlichen Gründen beurlaubte, aber überaus erfolgreiche Ermittler Hauptkommissar Krieger wird gebeten, sich die vier Fälle anzusehen und neue Ermittlungsansätze zu erarbeiten. Der übergewichtige Krieger soll seinem sportlichen aber wenig geschätzten Kollegen Rottmann zuarbeiten. Während Horst Krieger die Ratschläge der Polizeipsychologin und die Anweisungen seiner Ärztin ignoriert, frisst und säuft er sich dem Herztod entgegen. Doch er ist und bleibt ein brillanter Ermittler. Ein Denker. Dreißig Jahre Erfahrung im Polizeidienst arbeiten gegen den Serienmörder Anselm Jünger. Dann stehen sie sich gegenüber und wissen, nur einer von beiden wird sich danach irgendwo einen Kaffee bestellen.

Meinung

Anselm Jünger ist ein psychopathischer Mörder. Er ermordet jedem, der seiner Meinung nach ihn oder andere nicht richtig behandelt hat. Dabei zählt gänzlich alleine seine Vorstellung von Moral und Richtigkeit. Meist tötet er aber all jene die ihn alleine gekrängt haben oder seiner Meinung nach vor allen anderen bloßgestellt oder gedemütigt haben. Was vielversprechend begann, eine Geschichte zuerst nur aus der Sicht eines Psychopathen flachte relativ schnell ab. Es fehlte an Spannung, denn seine Opfer waren sofort vorhersehbar und dann stellte sich nur die Frage wie? Und auch bei der Tat selbst fehlte mir die Spannung, das Kribbeln. In den Charakter Anselm Jünger konnte ich mich überhaupt nicht hineinfühlen, er blieb mir irgendwie fremd und nicht wirklich greifbar. Ich hatte erwartet einen Serienmörder auf seinem Weg zu begleiten und dabei einen Einblick in seine Gefühlswelt zu bekommen.

Der zweite Teil des Buches ist aus der Sicht der Kriminalpolizei geschrieben. Hauptkommissar Horst Krieger ist ein brillanter Ermittler, er stellt Zusammenhänge her wo scheinbar keine sind. Er macht seine Schwäche körperlich nicht in der Verfassung zu sein einen Mörder zu jagen durch klassische Kopfarbeit weg. Zugleich kämpft er mit seinem Vorgesetzten, seiner Psychologin und seiner Ärztin wieder zurück in den Dienst kehren zu können. Er bleibt für mich der greifbarere Charakter mit viel Biss, um den Mörder Dingfest zu machen.

Der Schluss bedient das Klischee, doch dachte ich nicht dass es so enden wird.

Am Schreibstil des Autors haben mich die knapp formulierten Sätze etwas irritiert und auch das Umschreiben einiger Dinge, da wären z.B. das oft ein Raum beschrieben wurde mit Bett. Lampe. Da fehlten mir die Adjektive.

 

Fazit

Leider hat mich dieses Buch so gar nicht gefesselt und ich hatte zu Anfang Mühe mit Anselm Jünger warm zu werden, überhaupt in die Geschichte zu finden. Es ist ein Krimi mit Ausbaupotential.

2/5 Punkten

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