Rezension „New York Diaries Claire“ von Ally Taylor

9783426519394Zum Buch

New York Diaries Claire

Erschienen als Taschenbuch

317 Seiten

ISBN: 978-3-426-51939-4

Erschienen bei Knaur

Zur Verfügung gestellt von Lovelybooks

 

 

Inhalt

Im Herzen von New York City steht das Knights Building, ein ziemlich abgelebtes Wohnhaus. Etwas schäbig und daher nicht ganz so teuer, ist es perfekt für junge Leute, die hungrig auf das Leben sind. Auch Claire Gershwin kommt als Suchende nach New York. Sie ist frisch verlassen und viel zu pleite, um sich ein eigenes Appartment leisten zu können, deswegen zieht sie kurzerhand in den begehbaren Kleiderschrank ihrer Freundin June, die im Knights Building wohnt. Doch werden sich Claires Träume und Hoffnungen in der Stadt, die niemals schläft, erfüllen?

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… Ja, ich kenne diese Stadt. Ich kenne ihre Launen und ihre Abgründe. Aber ich liebe sie. Vielleicht liebe ich sie gerade deswegen. Denn genau das ist Liebe. Sie ist echt. Seite 243

Meinung

Claire ist Anfang 30 als sie wieder zurück nach New Jersey kehrt, in ihr altes Kinderzimmer. Sie ist verlassen und ohne Plan wieder nach Hause gekommen. Wo hätte sie auch sonst hinsollen? Ich kann das sehr gut verstehen, keine Wohnung und kein Job, da wäre auch meine erste Anlaufstelle mein Zuhause bei den Eltern. Erst einmal muss man dort keine Miete zahlen, was auch echt schwierig ist ohne Job und dann kann man sich dort auch Gedanken darüber machen was man eigentlich will und wo man überhaupt hinmöchte. So war wahrscheinlich auch Claires Gedankengang. Denn immerhin saß sie vorher in einer fremden Stadt, ohne Familie. Aber bei dieser Familie hätte ich es auch nicht lange ausgehalten und mich auch schon mal gar nicht wohl gefühlt. Das ist dort wie auf einem Mienenfeld. Man muss immer Angst haben, dass gleich eine Bombe hochgeht. Deswegen fährt sie direkt mit ihrem Bruder nach New York, ohne eine einzige Nacht in ihrem Kinderbett verbracht zu haben. Ihre Rettung ist ihre beste Freundin June und deren begehbarer Kleiderschrank. Claire kommt am Anfang als quirlige und durchaus sarkastische Frau an, die etwas planlos versucht ihr Leben in den Griff zu kriegen. Ich mag sie, aber jetzt kommt der Hacken. Sie definiert sich am Anfang nur über ihre Männer, die ihr alle samt das Herz gebrochen haben, aber anstatt irgendwann mal schlau aus der immer wiederkehrenden Situation zu werden, suhlt sie sich in Selbstmitleid, um sich dann wieder einem Kerl an den Hals zu werfen. Ok, wollen wir fair bleiben, jeder darf sich während seines Liebeskummers in Selbstmitleid suhlen. Für eine gewisse Zeit ist das auch ok, aber letzten Endes war sie in ihrer alten Beziehung ja auch nicht mehr wirklich glücklich. Leider kommt sie nicht von selbst dahinter, mal darüber nachzudenken was sie kann, was sie will und ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Irgendwo kann ich sie da ja auch verstehen, wenigstens gibt sie sich im Laufe der Geschichte Mühe.

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Und dort lebten wir dann glücklich bis an unser Lebensende, und wenn wir nicht gestorben sind, dann leben wir noch heute. In der Realität sind wir gestorben. Bei mir war es ein qualvoller, langsamer Tod und der ist lange her. Seite 9

Ihre Mitbewohner wachsen mir schnell ans Herz, vor allen die männervernichtende June sorgte für einige Lacher auf meiner Seite. Nur Danny, er machte es mir zeitweise schwer, er hat sich schon ordentliche Minuspunkte eingesammelt. Dafür hat der Schluss so ziemlich alles wieder gut gemacht.

Obwohl es manchmal schon nervte, dass Claire so überhaupt kein Selbstbewusstsein besaß, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, ich musste wissen wie es enden würde. Dazu hat auch der Schreibstil von Ally Taylor beigetragen, jedes Detail und jedes Gefühl hat so echt gewirkt, so als würde auch ich diesen Schmerz im Herzen fühlen, als hätte ich den Kloß im Hals. Ihre humorvolle Art und auch die Gedanken, welche sich Claire zum Thema Freundschaft und Liebe macht hat mich so ein bisschen an Sex and the City erinnert.

Ein bisschen schade fand ich, dass New York wirklich nur am Rande vorkam. Doch zum Ende hin bekam ich doch noch meine Liebeserklärung an New York. Ich lernte zwar nicht unbedingt neue Orte kennen, aber ich bin gedanklich und mit einer großen Portion Fernweh mit Claire durch New York gestreift.

„Wir sind jung und schön und können tun und lassen, was immer wir wollen.“ Seite 147

Besonders toll finde ich an den Autorinnen Ally Taylor und Carrie Price, dass die Bücher alle samt in sich abgeschlossen sind, man aber immer wieder über Personen stolpert, welche man in vorangegangenen Büchern schon einmal getroffen hat.

Das Cover ist ein wahrlicher Hingucker. Die Skyline von New York in dem Titel ist echt klasse. Im ganzen Buch ist Ally Taylors Leidenschaft für New York rüber gekommen.

Fazit

Ein fast gelungener Auftakt zu einer Reihe über Frauen, die im Knights Building leben im Herzen von New York. 4/5 Punkte

 

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