Rezension „Engelsgleich“ von Martin Krist

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Engelsgleich

Erschienen als Taschenbuch/e-Book

576 Seiten

ISBN: 3548286399

Erschienen bei Ullstein Verlag

Reihenfolge: 4ter Band

 

Inhalt

Ein verschwundenes Mädchen. Eine verzweifelte Mutter. Eine grauenhafte Entdeckung.

In Berlin wird Hauptkommissar Paul Kalkbrenner zu einem Tatort gerufen. Auf einem Fabrikgelände wurde der verstümmelte Leichnam einer jungen Frau entdeckt. Unweit davon befinden sich stinkende Kloakebecken. Fassungslos müssen Kalbrenner und seine Kollegin Sera Muth zusehen, wie eine Leiche nach der anderen aus den Gruben geholt wird. Ist unter ihnen auch die verschwundene Merle, die von ihrer Pflegemutter Juliane Kluge verzweifelt gesucht wird?

Meinung

Es ist der vierte Band der Paul Kalkbrenner Reihe, dieses Buch kann unabhängig von den anderen Büchern gelesen werden, aber gleich vorweg es ist nichts für schwache Nerven und einen noch schwächeren Magen. Paul Kalbrenner wird zu einem Tatort gerufen, noch denkt er sich nichts dabei, doch nach dem grausigen Fund von 11 Kinderleichen in den Kloakebecken nimmt das Ganze unerwartete Ausmaße an. Denn die Kinder wurden nicht nur einfach umgebracht, sie wurden auf’s brutalste gefoltert und gequält. Martin Krist gönnt seinen Lesern nicht wirklich eine Pause und beschreibt genauestens was mit den armen Kindern passierte. Doch lest lieber selbst, nur als Tipp bei einem schwachen Magen vorher lieber nichts essen.

Der Anblick der Leichen ist für Kalkbrenner’s Team nicht einfach, sie alle sind auf der Suche nach dem Mörder, auch Juliane Kluge. Sie ist die Mutter der verschwundenen Merle. Sie glaubt nicht daran, dass ihre Pflegetochter ausgerissen ist. Sie will und kann es nicht glauben. Verzweifelt klappert sie alle Möglichkeiten ab und rückt somit in den Fokus des Lesers, denn ihr werden gleich mehrere Kapitel gewidmet. So erfahren wir mehr über den chaotischen Familienalltag von Merle und Juliane und gleich zu Beginn ist klar es stimmt was gewaltig nicht. Nur will das aus Julianes Familie keiner sehen, auch die Polizei glaubt Juliane auf Grund von Merles Vorgeschichte nicht. So ist Juliane vollkommen auf sich alleine gestellt.

Dann ist da noch ein Mädchen Anezka. Sie ist Russin und auf der Flucht, durch nichts unterzukriegen, kämpft sich verbissen durch. Ohne versucht immer wieder zu fliehen, gelingt es ihr?

Dann kommen wir zu dem verwirrensten Charakter des Buches Markus. Er ist Kurier in der Drogenszene und versucht sich einen Namen im Drogengeschäft zu machen. So vermittelt er einem den Eindruck ein richtiger Bösewicht in der Geschichte zu sein. Doch zugleich spürt der Leser etwas passt da nicht ins Bild. Denn in Markus Leben ist seit kurzer Zeit seine Schwester wieder aufgetaucht und mit ihr zwei süße Kinder. Und so zweifelt man an Markus Absichten und quält sich mit den Fragen wer er wirklich ist? Stimmt der Eindruck so? Eine absolut realistische Person, deren Aufgabe lange für mich im Dunklen blieb und mich lange danach beschäftigte. Natürlich gibt es noch die richtigen Bösewichte, die einem das Fürchten lehren. Auch hier wird dem Leser gleich klar, warum sie es zu etwas gebracht haben. Nicht zimperlich schneiden sie schon einmal Kehlen auf oder haben andere Vorlieben, die ihnen die Macht über andere geben.

 

Fazit

Martin Krist hat mich so manches Mal zum Schaudern gebracht und schaffte es gleichzeitig, dass ich dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ich wollte mit Paul Kalkbrenner den Bösewichten das Handwerk legen, um wenigstens etwas Gerechtigkeit hineinzubringen, wissen wer Markus wirklich ist und ob und vor wem Anezka auf der Flucht ist. Sein realistischer Thriller ließ mich öfters den Kopfschütteln und unglücklich, nachdenklich zurück, da leider das Kinderschänderthema nicht reine Fiktion ist und es furchtbar schwierig ist diese gerichtlich zu belangen oder ihnen überhaupt etwas nachzuweisen. Wer diesen Thriller nicht gelesen hat verpasst was.

5/5 Punkte

2 Gedanken zu „Rezension „Engelsgleich“ von Martin Krist

  • Januar 5, 2015 um 6:28 pm
    Permalink

    Liebe Corinna,

    vielen Dank für diese tolle Rezension!

    Herzlichst aus Berlin

    Martin Krist

    Antwort
  • Januar 6, 2015 um 10:21 am
    Permalink

    Freue mich, dass dir das Buch gefallen hat. Ich bin ja mittlerweile absoluter Martin Krist – Fan und liebe all seine bisherigen Thriller.

    Markus fand ich auch am interessantesten. Er passte einfach nicht in dieses Milieu und warf daher schon am Anfang tausend Fragezeichen auf.

    Schönes neues Lesejahr dir! Liebe Grüße, Iris

    Antwort

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