Die goldene Stadt von Sabrina Janesch

„Woher weißt du eigentlich, dass es El Dorado ist, wenn du es einmal gefunden hast?“, fragte Singer unvermittelt. Berns ließ seine Papaya sinken. Jetzt schaute auch Pepe herüber. Erheiterung stieg in Berns auf. Diese Frage wäre ihm nie eingefallen; war er doch mehr als gewiss, dass sich die verlorene Stadt der Inka ihm sofort und unmissverständlich mitteilen würde.

„Ich werde es erkennen“, antwortete Berns schließlich. „El Dorado wurde von Leuten wie mir erbaut. Deshalb werden Leute wie ich es finden.“

„… Wer verbrachte Jahre in den Bergen und im Dschungel, wo er eine unglaubliche Entdeckung machte? Meine Herren, dieser Mann hier ist Augusto Berns – ein Mann der Tat, ein Macher, ein ganz großer Realist!“ Seite 34

Eigentlich bin ich nicht so ganz der Lesetyp, wenn es um Abenteuer ohne Krimi oder Liebesgeschichte geht. Und vermutlich wäre ich auch im Buchlanden an dem Buch vorbeigegangen. Vielleicht hätte ich es auf Grund des schönen Covers in die Hand genommen, aber ganz sicher nicht mit nach Hause.

Vielen Dank liebes Lovelybooks-Team und lieber Rowohlt-Verlag. Ohne euch wäre mir ein tolles Leseerlebnis entgangen. Von der Autorin habe ich bislang noch nichts gehört oder gelesen. Doch ihr Schreibstil und die Art wie sie erzählt hat mich sofort in den Bann gezogen.

„Die Wirklichkeit“, sagte auf einmal der merkwürde Herr auf dem Kaminsims, „ist in Wirklichkeit nichts weiter als der kleinste gemeinsame Nenner beschränkter Geister.“ Seite 43

Jeder von uns hat schon mal von El Dorado gehört und auch von der sagenumwobenen Inkastadt Machu Picchu in Peru. Machu Picchu wurde von einem Amerikaner entdeckt: Hiram Bingham. Doch seit kurzem weiß man, dass sie lange vor dem Amerikaner entdeckt wurde, nämlich von Rudolph August Berns. Und genau mit diesem jungen Mann stürze ich mich in ein Abenteuer auf der Suche nach El Dorado. August ist schon ein außergewöhnliches Kind. Er hat eine blühende Fantasie und ein bemerkenswertes Vorstellungsvermögen und eine Gabe Menschen von seinen Ideen zu überzeugen. Dafür ist ihm alles andere fremd. Er träumt mehr als dass er in der Schule fleißig ist. Er ist der älteste Sohn von drei Kindern und alles läuft in Deutschland/Berlin für ihn, bis sein Vater überraschend stirbt und seine Mutter erneut heiratet. Als er alt genug ist, um in die Armee eingezogen zu werden mach er sich 1863 auf den Weg nach Callao, Peru.

Die See, sie machte wehmütig und frei zugleich. Seite 137

Er hat sich in den Kopf gesetzt die Inkastadt zu finden und er nimmt dafür alle sin Kauf, selbst, dass er dann in Peru zum Militär muss. Ich begleite ihn auf der beschwerlichen und frustrierenden Reise durch den Dschungel von Peru. Ich bin fasziniert von seiner unbeirrbaren Gewissheit den Machu Picchu zu finden. Er kann sich selbst und seine Ideen sehr gut verkaufen und findet auf dem Weg zur Stadt der Inka auch einen sehr guten Freund, der ihn immer wieder auffängt, wenn er Mal wieder gescheitert ist und am Boden zerstört ist. Kein einziges Mal habe ich an Berns gezweifelt. Er nimmt so viel auf sich und ich kann das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich fühle so mit mit Berns, ich will mit ihm zusammen endlich El Dorado finden. Will wissen, ob er wirklich noch sein Ziel erreichen kann, denn mit seiner fixen Idee hat er mich angesteckt und ich will genau so sehr wie er zurück nach Peru und den Goldschatz finden. Vielleicht steckt ja doch ein Abenteurer in mir?

Er, Berns, hatte sich der größten Herausforderung seines Lebens zu stellen. Seite 271

Ich bin ganz verliebt in das Cover und die vielen tollen Details des Buches.

Fazit

Ein spannender Abenteuerroman, der mich nach Peru entführt und ein Fernweh aufleben lässt. 5/5 Punkte

Zum Buch

Die goldene Stadt

Erschienen als gebundene Ausgabe

524 Seiten

ISBN: 978-3-87134-838-9

Erschienen bei Rowohlt-Verlag

Als Rezensionsexemplar erhalten

 

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