Rezension „Romeo & Romy“ von Andreas Izquierdo

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Romeo & Romy

Erschienen als gebundene Ausgabe

487 Seiten

ISBN: 978-3-458-36141-1

Erschienen bei Insel Verlag

Zur Verfügung gestellt von Lovelybooks

 

Inhalt

Keinen Job, keinen Freund, keine Perspektive – das ist die nicht gerade erfreuliche Bilanz, als Romy in ihr winziges Dorf im schönsten Nirgendwo heimkehrt. Als Schauspielerin gescheitert, umgeben von schrulligen Alten, fasst sie einen tollkühnen Plan: Sie wird aus ihrer Scheune ein elisabethanisches Theater bauen. Und Romeo & Julia aufführen. Mit den Alten aus ihrem Dorf. Sie haben kein Geld, keine Erfahrung, aber einen Star: Ben, Herzensbrecher und liebenswerter Dilettant, dessen größter Erfolg ein Waschmittelspot war …

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Meinung

Romy arbeitet als Souffleuse am Theater als sie eine schlimme Nachricht bekommt und nach Hause eilt. Daheim angekommen hat sie keine wirkliche Perspektive. Es gibt keinen Menschen mehr auf dieser Welt, der mit ihr Blutsverwandt wäre, außer ihrem Vater. Denn nun ist auch noch ihre Großmutter gestorben. Romy grübelt über ihr Leben nach. Alle Alten im Dorf halten sie für eine bekannte und große Schauspielerin, doch all das stimmt überhaupt nicht. Doch Romy bringt es nicht über das Herz ihren alten Leuten zu sagen, dass sie keine große Schauspielerin ist. Was tut man also ohne Perspektive? Romy, eine wirkliche Frohnatur, so real aus dem Leben gegriffen, sie könnte ganz einfach meine Nachbarin sein oder eben meine beste Freundin. Sie lässt sich nicht unterkriegen und feilt an einer verrückten Idee. Sie will ein Theater bauen, nicht irgendeines, sondern ein elisabethanisches Theater, wie es in London steht. Sie kann nicht zu sehen wie ihre Leute sich, um den letzten freien Platz auf dem Friedhof streiten, sie liebt ihre verrückten Alten. So nennt sie die Leute im Dorf, denn dort gibt es kaum mehr junge Menschen, denn alle ziehen von dort weg, weil sie eine Zukunft und Arbeit wollen. Doch für Romy gehören all die Leute im Dorf zu ihrem Leben dazu. Sie ist in Großzerlitsch aufgewachsen und von allen Dorbewohnern irgendwie auch großgezogen worden. So sind sie alle eine Familie für Romy geworden, jeden kennt sie und mit jedem der Bewohner verbindet sie auch was. Das ist eine der Kernaussagen in diesem Buch. Familie, heißt nicht unbedingt, dass die Leute mit einem verwandt sein müssen durch Blut. Familie kann auch bedeuten, dass viele Fremde eine Gemeinschaft bilden. Das war etwas, was mich an diesem Buch begeistert hat, alle haben Romy wie ihr eigenes Kind oder Enkelkind behandelt, jeder ist ein Teil von ihrem Leben und jeder hat Anteil an ihrem Leben. Für jeden hatte sie irgendwie eine Bedeutung. Manchmal ist Familie auch einfach nur jemand, der dich dein ganzes Leben lang begleitet und dir eine gute Freundin oder ein guter Freund ist, der dir das Gefühl von Heimat vermittelt.

 

Heimat war nicht das, was man sah, sondern das, was andere niemals sehen würden.

Seite 35

 

Es gab so viele unterschiedliche Gefühlslagen, egal ob man nach Humor, Sarkasmus, Freundschaft oder Feindschaft, Liebe, Verlust oder Trauer gesucht hat man wird in diesem Buch fündig. Und dabei geht es nicht ausschließlich nur um Romy, denn auch bei den Bewohnern von Großzerlitsch ist seit Romys Rückkehr einiges geboten und so wird einem in diesem Buch nie langweilig.

 

Manchmal stolpert man völlig unvorbereitet in ein Buch. So ist es mir hier ergangen, ich habe dieses Buch von Lovelybooks in der Lovelybox gewonnen, vielen Dank noch einmal dafür. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in der Buchhandlung an diesem Buch wohl vorbei gegangen wäre.

 

Fazit

Ein absolut lesenswerter Roman, der voller Freude, Tränen, Liebe und Freundschaft steckt. Es war mein erstes Buch von ihm, aber garantiert nicht mein letztes. 5/5 Punkte

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